Lappland im Winter ist ein Hit!
Hier gibt es ein paar Zeilen zur Tour im März Winter 2023. Die Vorbereitungen für 2024 laufen.

Nun ist es zwar schon Sommer und doch gehen die Gedanken beinahe täglich an dieses wunderbare Land im Norden und an wunderbare Tage mit zwei prima Reiseährtinnen zurück. Steht in wenigen Wochen eine Reise ins spätsommerliche Vindelfjäll an, so war es im Winter die Reise nach Saltoluokta zum Wintertraining.
im Zug Die nächste lange Zugreise nach Norden startet in ein paar Wochen …und es ist eine Erinnerung wert, an den mit einem 35 Kg schweren Rucksack, 25 Kg Winterausrüstung und Ausbildungsmaterial(für 3 Personen ) am langen Arm sowie einem Paar Back Country Ski beladenen Typen zurück zu denken…interessant war, dass in Deutschland missliebige Blicke die Regel waren und man sich von Wildfremden auch saudämliche Kommentare anhören durfte (aber stets nur einmal…-)), während man ab Dänemark entweder gar nicht damit wahrgenommen oder gar unterstützt wurde.
Man lernt nie aus….und Goethe hatte recht: Reisen bildet eben doch…:-)!

Fjällstation Saltoluokta- Winteroutdoorleben
Die Fjällstation Saltoluokta liegt auf dem Weg in den Sarek, den Stora Sjöfallet Naturpark und ansonsten in Landschaft ausserhalb der Parks, die zum Trekking und Winteroutdoor einlädt. Die Berge aussen rum verlangen im Winter einiges an Können und Ausdauer, jedoch sind die insgesamt entspannter und leichter nutzbar als die winterlichen Alpen. Dabei ist auch dort an den passenden Stellen Lawinengefahr gegeben! Auch Wind und Schnee im baumlosen Fjäll verlangen ihren Respekt, Übung, passende Ausrüstung und Fitness.
Back Country Ski fahren lässt sich in den Grundzügen in wenigen Stunden erlernen und nach ein paar Tagen Gewöhnung geht es auch mit Pulka im Schlepp, auch abseits der Spur.

Reisen in Schweden
Im ersten schwedischen Zug gab es dann den langersehnten Krabbensalat mit Ei und Brot im Zugrestaurant. Dazu schwedischen Kaffee und ein netter Plausch mit dem Wirt. Im Gegensatz dazu das miesepetrige Gesicht vollkommen entnervter Bediensteter der DB im ICE…was für ein Kontrast! Und oh Wunder oh Staun…man glaubt es kaum: dieses Mal war die DB absolut pünktlich. Zwar ist es mit Umsteigen und so beschwerlicher als mit dem Flieger zu reisen…jedoch ist es nun seit Jahren so. Und ein bissl Abenteuer bringt das Blut zum Pochen…manchmal auch zum Kochen:-)!

Friluftsliv
Mit Anke und Mareike ging es auf getrennten Wegen auf die Reise, unterwegs sammelten wir uns dann und in Salto haben wir uns dann einige wunderbare Tage dem Thema „Winteroutdoor“ gewidmet.

  • Skilaufen mit Back Country Ski
  • Iglubau
  • Pulkanutzung
  • Ernährung
  • Ausrüstung
  • Wetter
  • Sicherheit auf Reisen im Winter
  • Orientierung im Gelände
  • Skimarsch abseits der Spur
  • …………

Wir wurden mit dem Scooter über den See gebracht und hatten gleich die Gelegenheit, den beiden STFlern beim Beladen zu helfen. Der Bus bringt dort auch die Sachen für die Station mit. Dabei ernteten wir ungläubige Gesichter…Gäste, die einfach hinlangen und Pakete stapeln? Wohl eher ungewohnt. Danach unter die warmen Rentierfelle und mit Karacho über den See!
Wir haben auf der Fjällstation eine gemütliche kleine Aussenhütte gehabt und konnten dort genau das erleben, wieder einmal, was so viele Menschen heute fasziniert: Ruhe und Stille. Nur unregelmäßig unterbrochen von den hochjaulenden Motoren der Schneescooter, die dort ein reguläres Fortbewegungsmittel (und natürlich meist auch überdimensioniertes Männerspielzeug) sind.
Daneben auch das wunderbare lokale Essen, mit frischem Fisch aus dem See, gefangen von den Öbergs in Björkudden, kaum 10 km entfernt, Rentier und Elch. Dazu mit Liebe und Stil gezauberte Nachtische und auch er gute Wein oder ein lokal gebrautes Bier durften nicht fehlen. Das Ski- und Wintermaterial konnten wir uns dort leihen und wenn man vor die Hüttentür ging, stand man direkt im Leben im Winter.

Unser Highlight war definitiv der mehrere Tage dauernde Iglubau…der schon tausend Mal getaute und wieder gefrorene Schnee war so perlig wie ein Bottich Austernperlen…keinerlei Bindung. Aber das schreckt nen alten Gebirgsjägerstaber nicht ab…einlatschen und verpressen, bis das Zeug dampft, über Nach eisig ruhen lassen und dann mit der Schneesäge Blöcke sägen. Nur, dass diese wegen des bröseligen Schnees pro Stück gut 20 Kg wogen. Aber immerhin haben die großen Blöcke gehalten, während kleinere schlicht in der Hand zerbröselten. Anke lag beim ersten Teil des Baus krank danieder…wir erst danach. Aber dafür dann so richtig. Quarantänestation. Wobei sich auszahlte, was wir anfangs aus spontaner Hilfebereitschaft anfangs taten beim Beladen: helfen. Nun wurde uns geholfen. Aus Küche und Sanitsätspack wurden wir mit Vitaminboostern und Tee, Medis und guten Worten versorgt. Aus Rücksicht auf die anderen Gäste haben wir dann auch nicht am Essen teilgenommen und lungerten nicht am Ofen rum. Corona hat uns doch was gelernt…..Abstand etc. Die Übungstour fiel daher leider aus. Aber wir haben uns mit Handwerk, Theorie und Erholung die Tage nicht lang werden lassen:-).

Die Franzosen und Belgier die uns tageweise einquartiert wurden, waren fröhliche junge Leute. Deren einer keine passenden Schuhe im Winterfjäll hatte und seine Hüttendaunenschuhe mit Tape umwickelt hatte…wir konnten es nicht glauben! Damit stapfte der Knabe bei – 20 °C durch die weite Lapplands. Besorgte und mahnende Worte hatten nur das so abgehoben und desinteressiert wirkende Schulterzucken gänzlich Unwissender und überheblicher Menschen zur Folge. Früh morgens zogen sie dann los, nachdem wir sie nötigten, von uns reichlich Verpflegung zu übernehmen. Hoffentlich sind sie gut durchgekommen.

Zu bemerken war auch der knapp 80jährige, sture, alte, deutsche Mann, der mit KOMPLETT abgelösten Stiefelsohlen zeternd in der Lobby einfiel. Er erzählte jedem, der es wissen wollte, dass er megaerfahren sei und die Stiefel deswegen nicht reparierte, weil er sonst der Versicherung zu Hause ja nicht richtig Ärger machen konnte. Wir drei hofften, das wir in dem Alter anders unterwegs sein werden….sollte er liegen geblieben sein, so immerhin bei etwas was er 50 Jahre gemacht und geliebt hat. Hoffentlich hat er es nach Hause an den Schreibtisch geschafft…:-)

Der Iglu stand somit verlassen dort in der Botanik…und er war durch die dicken Blöcke, die nicht so richtig nach innen geschoben werden konnten, doch n bissl aus der Form geraten. Aber er trug und stand wie ne Eins!

Naturschutz auf Tour
Dabei gingen auch die Erinnerungen an das Wintertraining 2019 zurück…mit dem Unterschied, dass derartig große Gruppen bei TREKK N Guide und in der Guide Academy…>> nicht mehr Thema sind. Nachhaltigkeit und an das Land angepasste Gruppengrößen gehen bei uns noch mit max. bis 5 Teilnehmern bei derartigen Unternehmungen in einer solch sensiblen Landschaft. Schon der Umgang mit Fäkalien auf Tour, Nahrung und Anreise fordern zum Nachdenken auf…heute ist es einfach unerlässlich unter dem Eindruck des Klimawandels umzudenken und sich zu begrenzen.
Nicht alles, was Spaß macht oder technisch ginge, machen wir. Zwar haben wir schon immer aus Überzeugung drauf geschaut, jedoch ist es heute schlicht Ausdruck von Fairness, Professionalität und Angemessenheit bei Reisen und Trainings dem Thema Naturschutz auf Tour“ ein Auge mehr zu widmen. )

Unternehmungen 2024
Auch in 2024 wollen wir wieder mit einer kleinen Gruppe nach dem Norden reisen. Der Termin steht soweit…Ausschreibung hier ab ca. Anfang August!

  • Datum: 10.- 17.03.2024
  • Kosten: 1415,-
  • 2-3 Tage Hütte/3 Tage Tour

Daneben haben Winterinteressierte in  den Winterworkshops der Guide Academy auch die Möglichkeit mit unserem Bergführer Klaus in Österreich Winterthemen zu erleben:

  • Iglubau und Winteroutdoor am Berg
  • Basics Back Country Skilauf
  • Lawinenkunde
  • ……….

Mit Christoph besteht die Möglichkeit für :

  • Wintersurvival
  • Winter Basics
  •  Schneeschuhgausbildung
  • Back Country Basics
  • Pulkawandern Basics
  • ……….