Outdoor Vision am Adventure Campus Treuchtlingen, 16./17.05.2025
Naturschutz auf Tour ist kein Wünsch -dir-was! Es ist essentiell, um sich auf Tour etc. umsichtig und rücksichtsvoll zu verhalten. Ohne überflüssig moralinsaure Reden, vermeidbare Verbote und Diktate. Jeder kann mitmachen! Für uns ist es vollkommen normal, das zu berücksichtigen…und so haben wir entschieden, künftig auf einige altbewährte Angebote zu verzichten und z.B. bei Trekkingtouren schlicht nur noch in Kleinstgruppen loszugehen. Ein neuer Flyer, zu dem was jeder unterwegs tun kann, wurde entworfen und geht in die bundesweite Verteilung. Diese Themen wurden beim Treffen in Treuchtlingen einem interessierten Publikum vorgestellt, um unseren Beitrag gegen das weit verbreitete „Greenwashing“ in der Outdoorbranche zu leisten. Es reicht nicht, von Nachhaltigkeit nur zu reden und immer mehr Plastik, unnütze Gadgets und immer mehr Wegwerfausrüstung auf den Markt zu werfen, sich mit Labels zu schmücken etc. Wie wir uns draußen verhalten und wie wir es den Kindern vermitteln und vorleben ist das eigentliche Thema für uns. Der Klimawandel führt uns täglich deutlicher vor Augen, was sich verändert. Outdoor heute und künftig MUSS anders sein, als früher.
Schrittweise Überarbeitung unserer Angebote seit 2023
Leicht gefallen ist es nicht. Absolut nicht! Neben viel Arbeit bringt es auch finanzielle Einbußen mit sich, auf Touren und Aktivitäten zu verzichten oder sich einzuschränken.
Schon Mitte 2023 wurden erste Schritte unternommen…und 2024 war das Jahr, in dem sich einige Entschlüsse ergeben haben. Nach den auch in Schwedisch-Lappland zu bemerkenden Veränderungen haben wir uns entschlossen, wie bei den Ausbildungen der Guide-Academy-Europe nur noch in Kleinstgruppen und bei manchen Themen nur noch auf Anfrage ggf. Touren zu er
arbeiten! Die dortige Natur wird in einem solchen Maße übergenutzt, (auch von und besonders durch deutsche Unternehmen/Gruppen), dass es schlicht zum Nachdenken und zu Entscheidungen zwang. Was wir auf den eigenen Touren 2023 und 2024 auf den Wegen und Hütten an Unwissenheit, Rücksichtslosigkeit und Desinteresse erlebten, hat uns erst wütend, dann nachdenklich gemacht. So wird es keine Trekkingtouren mehr mit Gruppen mehr als 3 TN geben, auch Schottland ist raus. Denn auch dort spielen sich ähnliche Szenen ab. Natur hat ihre Grenzen und Einheimische ihre Rechte.
Sinnbild ist diese kleine Birke im Fjäll, die so hart kämpfen muss, um dort zu überleben..sie ist nicht umsonst auf dem neuen Flyer gelandet: Sie steht für die Notwendigkeit, die Kleinsten schlicht besser zu schützen.
Vortrag „Naturschutz auf Tour“ bei Outdoor Vision
Im Mai 2025 hat Christoph w als langjähriger Dozent wieder mal den Weg zu „seiner“ Hochschule HAM (Hochschule für angewandtes Management) am Adventure Campus in Treuchtlingen gefunden und beim Konvent „Outdoor Vision“ einen Vortrag über Naturschutz auf Tour gehalten. Als Dozent für Leadership und Guiding im Studiengang „Outdoor Studies“ nimmt dieses Thema seinen berechtigten Stellenwert ebenso ein, wie auf jeder Tour, in jedem Training!
Daneben gab es auch den Workshop Wilderness First Aid, der sehr gut angenommen wurde.
Neuer Flyer „Naturschutz auf Tour“
Der neue Flyer von TREKK N Guide und der Guide Academy Europe kam sehr gut an und geht nun schon schubweise in die Verteilung an Hochschulen, Outdoorläden, auf dem persönlichen Weg. Es war höchst interessant zu erleben, wie wenig Naturschutz auf Tour in den Köpfen der Menschen in Worte gekleidet wurde…und wie viele Firmen vor Ort sich auf den Flyer als Appetithappen gestürzt haben. Obwohl einige seit Jahr und Tag damit Geld verdienen, findet sich auf deren Website kaum was dazu, in Gesprächen war Natur leider meist nur Arena für Egos und Business. Das wurde von TREKK N Guide auch ganz klar als falsch angesprochen.
Der allseits gehörte Begriff Nachhaltigkeit wird bei jeder Gelegenheit zu Tode genutzt. Greenwashing ist weiterhin ein Riesenpunkt! Doch was das genau heißt, was der Einzelne tun kann, da findet sich nur wenige Interessierte! Denn: Firmen sind an Bilanzen zuerst interessiert- doch um diese zu schaffen, braucht es intakte Natur und eben: Rücksicht. Von jedem. Überall. Immer.
Verteilung des Flyers an Interessierte
Die Erarbeitung des Flyers hat viel Zeit und Geld erfordert…es stammt aus dem eigenen Bestand. Und bitte: Das Copyright ist zu beachten:-). Wer als Firma, Lehrer oder Anleiter den Flyer haben will, der schreibe uns einfach mit dem Kontaktformular an! Gegen Erstattung des Portos versenden wir dann welche zu!
ACHTUNG!
Für Privatiers, die im örtlichen Outdoorshop oder an anderer Stelle Flyer auslegen wollen, übernehmen wir die Portokosten!
Outdoor Heute
Auch heute und weiterhin umsichtiges und rücksichtsvolles Outdoorleben zu gestalten, ist für uns Ehrensache! Wo viele Menschen rausgehen und sich erholen wollen, muss heute oft mehr aufgepasst und eben manchmal auch verzichtet werden. Wenn die Radiosprecherin sich über „das schöne Wetter freut“, gehen den Profis draußen oft ganz andere Gedanken durch den Kopf. Der Klimawandel zeigt sich zunehmend deutlicher und auch beim Thema Outdoor macht er nicht halt…nicht immer kann man mehr ein kleines Kochfeuer machen (auch in Schweden etc. nicht!)
Manche Dinge springen regelrecht ins Auge- und der Klimawandel beschleunigt sie ebenso wie das Reiseverhalten:
- Flüsse uns Seen sind schon jetzt mit Tiefststand zu sehen und müssen für Kanus etc. gesperrt werden.
- Die Interessen der vielen Nutzergruppen von Naturräumen prallen zunehmend härter aufeinander.
- Gewässer in entlegenen Gebirgsregionen werden von Campern und Trekkern regelrecht verseucht durch Seifen, Fäkalien und Essenreste.
- Massen von Fäkalien verunreinigen immer mehr Trinkwasserstellen, Strände und Wildnisareale.
- Über Instagramm gehypte, besonders schöne Stellen werden für ein dümmliches Selfie binnen eines Jahres regelrecht zu Tode getrampelt und müssen gesperrt werden.
- Tiere kommen zu Schaden durch Stress, unnötige Annäherung für Handybilder und Anfüttern.
- Indigene Bevölkerungsinteressen werden sehr oft einfach ignoriert.
- Maßnahmen von Behörden werden ignoriert, Hinweisschilder einfach „übersehen“.
- Verbindliche Gesetze wie das „Allemansraten“ in Schweden werden so lange umgedeutet, bis sie zu den eigenen Wünschen passen.
- Hinweis- und Verbotsschilder werden häufiger und schärfer.
- Rücksichtslose Unternehmen führen viel zu große Gruppen ins Gelände und grasen Landschaften regelrecht ab, hinterlassen Müll und Schäden. Und zunehmend verärgerte Anwohner und Bevölkerung.
- Hütten werden nicht bezahlt nach Übernachtungen und Windshelter trotz aller hinweise selbstredend als kostenlose „Hotels“ missbraucht.
- Egogeile „Abenteurer“ posen zu oft mit sinnlosen Überlebensshows, Clips und Videos auf You Tube, stoßen sich reich und animieren immer mehr Nachahmer, sich draußen rücksichtslos auszutoben. Sehr oft unter bewusster Missachtung aller möglicher Regeln, Gesetze und örtlicher Notwendigkeiten.
- Immer mehr Plastikausrüstung, die sich am Ende als Mikroplastik zerlegt.
- etc.
Naturschutz auf Tour seit 2012
Das Thema steht bei uns seit 2012 auf der Agenda und wird in den Guideausbildungen der Guide-Academy-Europe ebenso vermittelt, wie es beim Bau des Trekkingweges im Odenwald durch den damaligen Projektmanager für die Camps, Christoph Maretzek zielführend auf der Website eingebaut wurde. Denn dort, wo man Menschen animiert, sich auf die Socken zu machen, muss man es insbesondere jungen Menschen, die in einem Leben meist weit entfernt von Natur, Handwerk und dem alten Wissen unserer Vorfahren groß werden, zur Verfügung stellen.
Verantwortung auf Tour und im Camp
Letztlich ist jeder für das eigenen Tun unterwegs selber verantwortlich- als Guide, Privatier gleichermaßen. Als Anbieter steht man aber in einer höheren Pflicht, um mit seinem Business nichts kaputt zu machen. Und daher ist Naturschutz auf Tour oft genug eben Verzicht und Selbsteinschränkung.
Unser Wunsch
Auch wenn es aufwändiger und nicht mehr in allem umsetzbar geworden ist…..unterwegs zu sein ist ein großes Geschenk. Schauen wir alle, dass wir es gut behandeln.
Wir haben nur eine Welt und Natur!