Mit den Gewinnern des Gewinnspieles vom Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord ging es am Wochenende wieder zum Trekking im Nordschwarzwald. Der Name des Trekks, „Wilder Nordschwarzwald“ ist dabei Programm….neben der rauen Wildnis ist es zwar auch ein wirtschaftlich genutzter Wald, jedoch ein ganz besonderer: wer die Parkplätze verlässt, den Rucksack schultert und sich von den Annehmlichkeiten des Alltages löst, findet an jedem Weg, hinter jeder Biegung kleine Naturschätzte. Es lohnt sich, dort zu streifen und zu wandern….wenn die Dämmerung hereinbricht oder sich morgens in der Stille der erste fahle Lichtschimmer zeigt, erlebt man die Schöpfung immer wieder neu.
Trekking ist mehr als nur den Rucksack aufzusetzen und die Stiefel zu schnüren…es ist vor allem das Spiel mit den Kräften der Natur: Wetter, Licht und Temperatur sind im Herbst eben doch anders als im Sommer:-). Die Ausrüstung haben die Teilnehmer mit gebracht, Zelte und Verpflegung, sowie der Guide und die Planung kamen von TREKK N Guide. die Outdoorprofis. Bei Ankunft wurde nochmal auf Corona getestet und schon ging es zur Sache! Mit am Start war der Social Media Manager des Naturparks, der mit Freude seinen Rechner und schreibtischgegenfrische Luft und Wald tauschen durfte:-)!
Die kleine Gruppe machte es sich am Freitag auf der Hütte bequem und begann direkt nach dem Stellen der Zelte damit, die vorbereiteten Fische aus der Zucht im Tal im kleinen Räucherofen einzuhängen …und nach 2 Stunden waren sie auf Buchenholzschnipseln goldgelb und heißgeräuchert. Delikat, und für nahezu alle war es doch mal was Neues, selber zu räuchern und ein Lebensmittel mit den alten Mitteln der Vorfahren lecker herzustellen.
Danach kamen sie noch eine Viertelstunde in den Hüttenöfen ins Backfach. Dazu gab es dann frisch gestampftes Selleriepüree, Gemüse und Salzkartoffeln.
Zum reichlich deftigen „Nachtisch“ durfte nach vielen tatenlosen Jahren im Regal dann die marokkanische Tajine mit geschmortem Gemüse, Rindfleisch und Kartoffeln an den Start…ein Fest für die Sinne und den Gaumen. Das marokkanische Slow Cooking passte ganz wunderbar zur Herbststimmung.
Nach einer stillen Nacht und ohne jeden Tropfen Regen, gab es ein kräftiges Frühstück mit den Resten aus der Tajine und schon war die Mahalla auf dem Weg ins Trekking Camp im Stadtwald von Baden-Baden. Wie jedes Jahr ist es ein besonderer Genuss, im Herbst durch den Nordschwarzwald zu stapfen…die Wege sind leer, wenige Geräusche und zunehmende Herbstfarben machen das Laufen und Genießen leicht:-).
Eine Teilnehmerin verabschiedete sich unterwegs unerwartet und stieg wegen Fußproblemen aus. Die anderen zogen weiter ins Trekking Camp und begannen sich dort noch bei Tageslicht zügig einzurichten. Der Guide kümmerte sich um den Aufbau der Feuerstelle so, dass die Töpfe und Kannen sauber standen und es gemütlich beim Kochen ablief. Die Teilnehmer warten fleißig dabei, das Holz zu sammeln und mit dem mitgeführten Kleinwerkzeug nach einer kurzen Einweisung fachkundig zu zerlegen. Nach 1,5 Stunden stand alles und der Holzvorrat war so bemessen, dass auch für das Frühstück noch genug da war. Das mitgeführte Trekkingfood wurde noch mit Extranudeln gepimpt und fand allgemein Anerkennung…für Trockenzeug aus der Tüte gar nicht schlecht. Die Kurzeinweisung ins Feuer machen bescherte allen ein nahezu rauchloses Feuer.
Im Laufe des Abends wurde viel gelacht und geklönt, die Teilnehmer haben IHR Camp selber betrieben, der Guide flocht an passender Stelle Geschichten aus 40 Jahren Tourenleben ein und zeigte praktische Tipps für draußen.
Die zweite Nacht wurde ohne Wolken dann doch deutlich frischer und der Abend am Feuer lang…durch den frühen Sonnenuntergang sitzt man dann eben mal 5 Stunden am Feuer und kommt so auch ganz prima vom Alltag weg:-).
Morgens um 08.00 war das Frühstück fertig, es gab sogar frische Rühreier vom Feuer…von wegen man kann unterwegs Eier nicht heil transportieren! Lager abbrechen, alles aufräumen, die Feuerstelle für die nächsten vorbereiten und den Rucksack auf…und schon ging es zurück zum Steinbruchcamp. Eine Teilnehmerin, die sich unter fachkundiger Anleitung intensiv mit ihrem Rucksack beschäftigte und diesen wohl ein halbes Dutzend mal neu einstellte, fand letztlich die passende Justierung und freute sich drüber, dass Trekking nun am Rücken wesentlich leichter und angenehmer sein würde…
Dort wurde nochmal verpflegt und dann kamen noch Karte und Kompass zum Einsatz. Die Teilnehmer wollten dann doch noch wissen, wie das den nur mit dem Geheimnis um die Karte und den Kompass steht. 2 Stunden später wussten es alle und den Guide hat es gefreut, dass er sein Wissen weitergeben und teilen durfte.
Am frühen Nachmittag war es dann soweit…wieder einmal trennten sich die Wege nach 2 schönen Tagen unter anfangs Fremden, die dann schnell zusammen fanden. Wie es eben beim Trekking so ist…zwar läuft jeder in seinem Stiefeln, jedoch geht alles nur zusammen gut von der Hand. Die Gruppe half noch beim Aufräumen und schon stapften sie wieder von dannen…um eine kleines, aber feines Abenteuer direkt vor der Haustür reicher!
Trekking…mehr als rumlaufen. es ist Leben und Erleben, Genuss und echter Schweiß…eben das wofür der Mensch gemacht ist: Sich auf den weg zum Horizont begeben und nicht am Rechner versauern.